Eine Familie saß eng beieinander in der kleinen Stube.

Das ganze Land ist lahmgelegt und eine Ausgangssperre wurde verhängt.

Nun sitzen alle zusammen und hoffen dieser Spuk möge bald aufhören.

Doch es war auch eine Zeit, in der die Familie sich neu kennen lernte.

Erst saßen alle vor dem Fernseher, bis sie genug von den ganzen gleichen und schlechten Nachrichten hatten und sich nach etwas anderem sehnten.

Da war es die Mutter, die ihrer Tochter, ihrem Sohn und ihrem Ehemann einen recht ungewöhnlichen Vorschlag machte: Alle sollen zusammen bleiben und erzählen was dieses Leben für die bedeute und was ihnen persönlich wichtig war.

Zuerst bestaunten alle argwöhnisch diese Idee, bis der Vater sich räusperte und überraschend diesem Vorschlag folgte.

Die Eltern machten aus, dass alle sich daran beteiligen und frei über ihr Leben sprachen.

Es begann der Vater, der sich wieder räusperte und anfing zu erzählen:

Vater: ´´Kinder, ihr wisst es schon, aber ich liebe eure Mutter abgöttisch.

Ich weiß noch, wie es war, als ich sie kennen lernte und natürlich wollte ich diese wunderschöne Frau erobern. Und tatsächlich geschah es, dass ich diese Frau gewann und sogar sie sich in mich verliebte.

Ihr wisst auch, dass es nicht immer einfach war und wir uns oft stritten. Aber tief in meinem Herzen, weiß ich, dass ich sie immer lieben werde, denn sie schenkte mir euch. Und ihr seit mein ganzes Leben.´´

Alle fühlten sich tief berührt von dieser Rede und es war die Tochter, die als nächstes das Wort erhob:

Tochter:´´Ich wollte mich bei euch allen entschuldigen. Ich war eine zickige Ziege und eine schlechte Schwester für meinen kleinen Bruder. Oft nahm ich ihn nicht in Schutz und ließ alle in der Schule über ihn hänseln. Mir war es wichtiger, wie ich gesehen werde und dass die coolen Jungs mich mögen. Aber jetzt merke ich, dass das wichtigste ist, wie mein eigener Bruder mich sieht.´´

Nach diesen Worten rannen Tränen der Mutter nieder und der Sohn war an der Reihe:

Sohn: ´´Oft ging es mir nicht gut. Viele haben mich in der Schule gemobbt und ich habe sehr gelitten. Ich wollte doch immer dazugehören und nicht immer der Außenseiter sein.

Oft log ich euch an, wenn ich über die Schule erzählte und von Freunden, die ich eigentlich gar nicht habe. Es passierte sogar, dass ich auf den Bahngleisen stand und mir das Leben nehmen wollte, weil ich so leide.´´

Nach diesen Worten überkamen dem Vater die Tränen und er nahm seinen Sohn in seinen Armen.

Nun war es die Mutter, die zuletzt das Wort übernahm. Sie schaute ihre Familie an und es waren nicht viele Worte, die sie der Familie in solch einer Situation schenkte als:

´´Meine Familie. Ich liebe euch alle vom ganzen Herzen.´´

Mehr bedurfte es nicht dieses Glückes. Nur ein Virus, eine Quarantäne und das ehrliche Wort, um die Liebe in der Familie neu zu entfachen.