Sie sah ihn an und wusste dass es vorbei war.
Auf einmal sei die Liebe weg, auf einmal sei sie nicht mehr alles für ihn und plötzlich ist sie nur störende warme Luft für ihn.
´´Verdammt nochmal, steig aus, nimm deine Tasche und geh zur Arbeit !! ´´ schreit er sie an, als er sie mit dem Auto zur Arbeit brachte.
Wut zierte ihr Gesicht, gefolgt von Schweißperlen der Aufregung und sie schrie ihn an:
´´Ich hasse dich ! Wie konnte ich nur einen solchen Wichser lieben ! Ich verdien dich nicht, ich hasse dich !! ´´
Danach nahm sie ihre Tasche, knallte die Autotür zu und schritt eilends zur Arbeit.
Sie betrat den kleinen Imbiss, der Chef schon mit geschränkten Armen vor ihr und sah sie ernst an. Mit einer kleinen Geste entschuldigte sie sich für die Verspätung und schritt ohne weitere Worte in den Umkleideraum.
Während sie ihre Schürze anzog, blickte sie am Spiegel in ihr verweintes Gesicht, tuschierte diese und schminkte sich nochmal.
Frisch hergerichtet ging sie hinaus und bediente fortan die Gäste, die in dem kleinen Imbiss zum Frühstück saßen. Es war am späten Morgen und es waren die üblichen Gäste da. Studenten, die vor der Uni noch einen günstigen Kaffee trinken wollten und Bürofacharbeiter, die sich Rührei mit Speck servieren ließen.
Die Arbeit ging seinen Lauf, sowie an jedem Morgen und es schien als wenn nichts weiter Ungewöhnliches passieren würde.
Mt der Zeit verdrängte sie den letzten Abend und den Streit mit ihrem Freund und tatsächlich vergaß sie alles für einen kurzen Moment, bis zu dem Moment, als ein eher ungewöhnlicher Gast in diesen gewöhnlichen Imbiss hineintrat.
Gerade als sie das Geld von einem Studenten für seinen Kaffee und Brötchen abkassierte, sah sie im Augenwinkel einen jungen Mann in das Imbiss eintreten, der sich an die hinterste Ecke setzte.
Schließlich trat sie an ihn heran und fragte, was er bestellen wolle.
Der junge Mann hob sein Gesicht. Seine grünen Augen stachen unter einem wuscheligen dunklen Lockenkopf hervor und ein schwarzer Vollbart wucherte auf seinem Gesicht. ´´Einen großen Milchkaffee und gerne ein Spiegelei bitte. ´´
Die Kellnerin wandte sich ab um seine Bestellung aufzugeben. Gerade als sie die Bestellung an die Küche brachte, schaute sie ihn aus der Distanz nochmal an. Er trug ein navyblaues Jacket, ein weißes Hemd darunter,, enge dunkle Röhrenjeans und dazu weiße strahlende Chucks an den Füßen. ´´Sieht gar nicht mal so schlecht aus.´´dachte sie sich und brachte schließlich die Bestellung zu ihm. Der junge Mann legte sein iPhone beiseite und seinen iPad den er am Tisch stehen hatte und klatschte in die Hände, als der frische Kaffe und sein Frühstück vor ihm stand.
´´Bist du ein Student ? ´´rutschte es aus ihr heraus ohne groß Nachzudenken.
Ein Lächeln bereitete sich auf seinem Gesicht aus.
´´Nee. War ich mal. ´´lächelte er sie an. Sie konnte sich keinen Reim bilden, auf diese recht skurrile Person und doch war es die Neugier, die letztlich siegte.
Der junge Mann schien ihre Neugier zu spüren und zeigte mit seiner rechten Hand auf den freien Platz am Tisch. ´´Komm, setz dich ruhig zu mir.´´ lächelten er sie an.
Im ersten Moment war sie verdutzt über dieses recht ungewöhnliche Angebot, richtete ihren Blick kurz in Richtung des Tresen und bemerkte, dass der Chef gerade nicht da sei.
´´Gerne ´´erwiderte sie und ein noch breiteres Lächeln entsann dem Mann und noch einmal klatschte er in die Hände.
´´´Ich erfreue mich gerne etwas Gesellschaft zum Kaffee ´´ frohlockte der Bartträger.
´´Mein Name ist Lisa ´´
´´Mein Name ist Frer´´ antwortete der junge Mann.
´´Frer ? Ich kennen niemanden der so heißt´´
Schon wieder lächelte der Mann und mit einem Augenzwinkern sagt er: ´´Dann bin ich der erste Frer, den du kennst.´´
Die junge Frau war entzückt von dessen recht unkonventionelle Art und eine gewisse Leichtigkeit in seiner Art, die ihr in diesem schwierigen Tag guttat.
Noch eine Weile saßen sie zusammen am Tisch, bis die nächste Welle von Kunden in das kleine Lokal eintraten und die Arbeit wieder rief.
Die junge Frau fühlte sich jetzt noch deutlich entspannter und ohne weiteres Grübeln verrichtete sie ihre Arbeit bis bald Feierabend hatte.
Gerade als sie im Umkleideraum sich umzog und hinaus trat, bemerkte sie, dass Frer nicht mehr da war.
´´Schadé´´ dachte sie und trat hinaus, bis sie ihren Namen rufen hörte:
Frer stand mit einem Blumenstrauß vor ihr. Ein Lächeln bereitete sich in ihrem Gesicht und gemeinsam schritten sie davon…in ihre neue Zukunft.