Eine graue Menschenkolonne marschiert unentwegt durch das Werkstor.
Überwacht von Wächtern in schwarzer Tracht, sind sie freiwillig gezwungen Tagein und Tagaus durch dieses Tor zu laufen um im Schlachthof hinter dem Tore zu schuften.
Die Menschen sind bunt, wie die Fahnen der Nationen ihrer Heimat.
Von Gelb über Rot bis Schwarz. Alle waren sie vertreten, aus allen Herren Länder.
Die Aussicht auf viel Geld lockte sie in dieses Land der Blüte, um wie Sklaven in einem Schlachthof zu knechten, für dessen harte Arbeit die Einheimischen sich zu schade waren, aber gerne in der örtlichen Stadt ihre dicken Bäuche vor sich hin trugen.
Billige Arbeiter produzieren billiges Fleisch für eine reiche Gesellschaft, lebend im Überdruss des Konsums.
Und so knechten Männer und Frauen für einen reichen Mann des Westens, der sich gerne in Blau zeigt, wie die Traditionsfarben des örtlichen beliebten Fußballvereins.
Lebensmittel sind Mittel zum Überleben, doch es geht hier längst nicht mehr ums Überleben.
Hier geht es mehr um das Bewahren des billigen Massenkonsums für die Grillpartys der Einheimischen. Mit reichlich Bier und Gier zelebrieren Menschen den Überdruss wie Überfluss und erfreuen sich des erschwinglichen Gaumens des Fettfleisches eines Schweines Daumens.
Wehe denen, die versuchen durch ihre Wehen, diesen Zustand zu gefährden oder zu verwehen.
Man kann den Gastarbeitern viel zumuten, aber nicht zu Muten der hiesigen Menschen, die den Fremden so einiges anmuten.
Schwer überwacht verrichten Menschen schwere Arbeit für eine Leibes´ schwere Gesellschaft.
Dass ausgerechnet die Laune der Natur, die Laune der Gefräßigen zerstöre, mag Fluch oder Segen sein. Doch wenn plötzlich die Menschen wegbrechen, die durch Schweiß und Tränen die Tradition der Bevölkerung versprechen, mag es aussehen wie eines Traumes zerbrechen.
Was bleibt sind Fragen. Fragen über das Richtige und was Richtig sein sollte. Doch genau darum geht es. Zu komplizierten Fragen, einfache Antworten zu finden. Damit Schlächter und Wächter nicht der Menschen Obrigkeit einnehmen, sie ausnehmen um das Maximum an Kapital zu übernehmen und dabei über Leichen zu gehen.