Er steht am Balkon und zündet sich eine Zigarette an und blickt hinaus auf die Warschuer Innenstadt.

Er hatte gerade Pause von der Arbeit. Zurzeit arbeitet er an einem neuen Buch über den Warschauer Aufstand von 1944. Es ist jetzt 12 Uhr und noch fünf Stunden bis zur Stunde ´´W´´. Der Zeitpunkt an die Warschauer sich erhoben gegen die deutschen Besatzer und für ihre Freiheit und Würde kämpften.

Er ist selbst Deutscher, lebt aber in Polen. Nicht einer schöner Polin wegen, mehr der Liebe zu diesem wilden Land. Polen ist seine Heimat geworden. Schon zu Studienzeiten brachte es ihn an die Wechsel. Er verliebte sich in dieses Land und seine Menschen. Polen, ein Land er unbegrenzten Möglichkeiten und vor allem ein günstiger Ort für einen deutschen Schriftsteller. Schon viele Preise gewann er, ohne jedoch den Nobelpreis zu erreichen.

Er schrieb schon sein ganzes Leben lang, bewundert von dieser Kunst des Erschaffen und der unendlichen Möglichkeit Geschichten zu erzählen.

Die meisten Novellen schrieb er auf deutsch, die er in Deutschland publizierte und mit dem Lohn sich ein extravagantes Leben in der polnischen Hauptstadt leisten kann.

Es ist diese besondere polnische Art, die ihn faszinierte. Von den herrlichen Pierogen bis zu dem polnischen Wodka und die Leichtigkeit des Lebens. Diesen Ort möge er nie wieder missen und verlassen. 

Kurz vor der Stunde ´´W´´ flossen seine Gedanken umher. Davon was dieses Volk alles durchleiden musste und wie sehr die Menschen hier hart für ihren kleinen Wohlstand arbeiten. Vor 77 Jahren erhoben sich die Polen als einzige europäische Nation gegen den braunen Hass. Er fühlt sich nicht schuldig, aber in der Verantwortung als Deutscher.

Damit diese deutsche Barbarei nie wieder über andere Völker herfalle und Rassismus wie Hass ihre Seelen füllen.

In seinem neuen Buch schrieb er über ein polnisches Kind, dass den Warschau aktiv als Feldpost-Kurier erlebt. Auch Kinder und Frauen kämpften damals in diesem Krieg, den sie zwar verloren, aber ihren historischen Stolz für immer gewannen. Und genau dies war bemerkenswert. Die Geschichte wird von Siegern geschrieben, aber von den Gerechten bestimmt . Und das waren die Polen damals. Soldaten der gerechten Sache.

Nachdem er seine Zigarette ausrückte ging er in seine Wohnung, setzte einen Kaffee auf und setzte sich an seinen MacBook. Er öffnete diesen und überlegte. Wie aus dem Nichts schosse es ihm in den Kopf einen lyrischen Text über den Aufstand zu verfassen.

Nun begann er zu schreiben:

Über ein Land

Über eine Stadt

Eine Stadt die nie aufgab

Eine Stadt die brannte 

Aber nie starb

Hier ist die Freiheit zu spüren

Und der Stolz groß

Unschuldiges Blut floss 

Doch das Gold der Würde wurde ihnen zu Teil

Möge diese Stadt nie sterben

Und des Glückes Einheit erben

Nachdem er diese Worte schrieb, dachte er nochmal nach. 

Doch er merkte, dass diese Gedanken anders waren. Es waren immer mehr polnische Gedanken, die ihn überkam.

Die Sirenen ertönen. Das Land gedenkt den Helden.Er steht auf und hält inne. Für sein Land. Für Polen.