Er sah diese Augen das erste Mal in der Straßennbahn.

Es waren klare blaue Augen, die er beiläufig und zufällig in dieser Straßenbahn sah.

Die Augen gehörten einer jungen Frau, die zu ihm in die Bahn einstieg und vor seinem Ziel wieder verließ.

Es waren nur ein paar Minuten, aber diese raubten ihm jeden Verstand und als die junge Frau ausstieg, folgte er dieser Schönheit.

Sie ging nur ein paar Meter vor ihm in Richtung der Stadt und er sann sich nach jedem Schritt mehr nach ihr und eben diese blaue Augen.

Vorsichtig und mit kleiner Distanz folgte er dieser Frau, mit ihren langen goldenen Haaren und einer Schönheit, die ihm die Sprache verschlug.

Intensive Fantasien überfielen ihn im Angesicht ihres Rückens, ihrem schönen Hintern und das Leuchten ihrer Augen vor seinem inneren Auge. 

Noch eine Weile folgte er der Realität, die immer mehr zur Fantasie zu wandeln vermochte. Er stellte sich vor diese Frau zu küssen, sie zu umarmen, sie zu nehmen.

Doch irgendwann geht jede Fantasie und jeder Traum zu Ende, als die junge Frau von einem anderen Mann umarmt und geküsst wurde.

Das war das Ende des Verlangens nach ihr. Mehr könne er nicht tun, jetzt galt es diese blauen Augen zu vergessen und sich selbst zu vertrösten im Angesicht anderer Frauen.

So ist des Menschen Sehnen und Verlangen. Er kann zufällig kommen und zufällig erstarren, doch diese blaue Augen würde er nie mehr vergessen. Vielleicht würde er diese bei der nächsten Fahrt mit der Straßenbahn wieder erblicken.