Verschlafen und doch wach.
Sie öffnet langsam ihre tiefen grauen Augen, während die ersten Sonnenstrahlen durch das offene Fenster scheinen.
Sie blickt zu ihrer Uhr am Nachttisch, es war erst halb sechs am Morgen.
Der Sommer ist gekommen und zeigt seine ganze Macht mit dem grellen Sonnenlicht und der Wärme zu Tage wie bei Nacht.
Der Morgen bahnt sich seinen Weg und die ersten Gedanken schossen in ihren Kopf:
Der Zahnarzttermin am nächsten Tage, der obligatorische Einkauf in der nächsten Woche und das Erscheinen ihres neusten Buches nächsten Monat.
Verschlafen und doch wach starrt sie die Decke an.
Um sie herum ein großer heller Raum , mit weißen Wänden und nur wenigen spartanischen Möbeln.
So langsam verschwand die Müdigkeit und das Bewusstsein stieg in ihren Verstand.
Sie gab sich einen Ruck, stand auf und ging in die Küche nebenan um sich einen Kaffee zu kochen.
Unterwegs stand sie kurz im Flur vor dem Spiegel und betrachtet sich selbst. Sie sieht einen dürren nackten Körper, ihre recht kleinen Brüste und eine Wölbung an ihrem Becken.
Wie Gott den Menschen einst erschuf, blieb sie in der Küche stehen und trank langsam den schwarzen Filterkaffee.
Gedanken schossen in ihren Kopf, eine Mischung aus Gelöstheit; ihr neustes Buch sei fertig; aber vor allem beschäftigte sie ein besonderer Gedanke.
Diesem galt dem Manne, der sie ab und an in ihrer kleinen Wohnung am Hamburger Stadtrand besuchte.
Dieser Mann war nicht irgendein Kerl , aber ein für sie besonderer Mensch. Sie lernten sich kennen bei einer kleinen Feier und sofort fand sie Gefallen an diesem Manne. Er war groß, sportlich, klug , attraktiv, ein sehr guter Liebhaber wie sich später herausstellen sollte.
Sie Beide gingen eine lose Bindung ein und trafen sich regelmäßig in ihrer kleinen Wohnung. Nach jedem Treffen mit diesem Mann fühlte sie größere Gefühle für diesen, auch wenn es nur guter Sex war.
Irgendwie wurden diese kleinen geheimen Treffen zu einem Ritual , die sie nie wieder missen wollte.
Als sie ihren Kaffee austrank, schaute sie auf ihr Smartphone und eine SMS war zu lesen:
´´Ich möchte heute Abend zu dir…`´
Diese sechs Worte bedeuten viel für die Frau und Freude wie Erregung stieg in ihrem Leibe hoch.
Die Gedanken an seinen Körper, seinen Haaren und seiner Berührung spielten eine Symphonie in ihrem Körper und sie wolle das Ende nie erleben.
Gerade als sie die SMS zu Ende las, ploppte eine neue Nachricht auf:
„Dringendes Meeting beim Verlag. Heute Abend„
Sie las diese Nachricht und Bekümmertheit stieg in ihren Kopf.
Gerade freute sie sich über die Zusammenkunft am Abend, da platzte schon die Arbeit dazwischen.
Was sei wichtiger ?
Der Erfolg auf dem Konto oder im Bett ?
…
Ruhig sitzt sie dort an diesem Tisch im großen Konferenzsaal, während um sie herum Menschen diskutieren , sprechen und auf eine Projektion an der Wand starren.
Sie war noch ganz und gar in ihren Gedanken, den Träumen und der Fantasierei über den Manne, denn sie gerne jetzt bei sich hätte, als plötzlich Worte sie aus ihren Kopfe herausbrach.
´´ Das Buch wird eine Sensation. Es wird die Leser mitreißen und faszinieren. Das Einzige was noch fehlt ist das richtige Cover-Bild und die Außendarstellung dieses tollen Buches. Wir haben hier eine kleine Auswahl von Titelbildern unserer Grafiker . Welches spricht sie am meisten an ? ´´
Es folgten eine Reihe von Bildern auf der Projektion. Bild für Bild schallten an der Wand, von bunten Karikaturen über einfache Darstellungen, doch nichts womit sie sich identifizieren könne.
Doch plötzlich sah sie ein Bild, der eine außergewöhnliche Aura ausstrahlte. Auf dem Bild war eine nackte Frau zu sehen, die vor einem Mann kniete, ihre Hände waren gefesselt und das Bild deutete einen Blowjob an, indem der Kopf der Frau zwischen den Beinen des Mannes versank.
´´ Das ist das richtige Bild.´´
Alle im Raum schauten sie an und Verwunderung war zu spüren.
´´Tatsächlich, dieses Bild ist sehr speziell, aber auch sehr kontrovers.
Es könne sensible Leser abschrecken, Dieses Titelbild wäre ein halber Skandal. Sind sie sich sicher ? ´´
Die Frau starrte auf das Bild. Sie sah nochmal diesen Akt darauf und wusste es.
´´Die Wahrheit ist die stärkste Kraft der Unterhaltung und der Kunst. Dieses Bild spricht klare Worte und zeigt unser Wesen und unserer innerste Sehnsüchte. Es ist ein Abbild des Wahren. Wir sollten keine Scheu vor der Natur haben. Es ist das richtige Bild… ´´
Alle Anwesenden schauten sich an und schließlich nickten sie. Es war das richtige Bild…
…
Langsam massiert sie seinen Phallus, der mit jeder Bewegung immer größer und härter wurde.
Sie schmeckte den Lusttropfen und seine Erregung. Langsam öffnete sie ihren Mund und liebkoste sanft dieses Glied, währen ihre Hände seine weichen Hoden massierten.
Der Akt fühlte sich gut an, mehr als das. Es öffnete alle Poren des tiefsten Menschlichen und die Wahrheit unseres Körpers.
Ein lautes Atmen entrinn seiner Kehle, ehe der Samen in ihren Rachen floss und das Glied , einst hart und männlich, wieder klein und sanft wurde.
Er legte seine großen Hände auf ihre Stirn und küsste ihren Haupt.
Es war ein Akt der tiefsten Zuneigung und der Grund, warum Menschen leben und lieben…
…
´´Skandal !!! ´´
Das Titelbild der Bild-Zeitung lag auf dem Frühstückstisch und darauf die Worte ganz groß und fett gedruckt.
Ja, er war ein kleiner Skandal, Aber ein so furchtbarer ?
Es war nur ein Bild mit einer Andeutung, mehr nicht.
Auf jedem Porno im Internet war mehr zu sehen, aber dies war halt das Titelbild eines Romans. Aber muss ein Roman immer den Normen entsprechen ? Steckt nicht in jeder Form der Kunst Erotik und etwas Pornografie? Wenn auch hinter geschriebenen Worten versteckt ?
Sie zeigte die Zeitung ihrem Liebhaber, der sich fast vor Lachen am Kaffee verschluckte.
´´Ist das deren Ernst ? Es ist nur ein selbstgemaltes Bild und es sind nichtmal irgendwelche Körperteile zu sehen. Ich glaube , den mangelt es einfach an guten Stories. ´´
Mit einem Lächeln schaute sie ihren Liebhaber und legte die Zeitung zur Seite.
´´Mir ist das Egal. Das Buch ist ein voller Erfolg und spült etwas in meine kleine Kasse. Wie wäre es mit Urlaub in Spanien ?
Nach all der Arbeit und dem Stress könnte ich etwas Urlaub gebrauchen. ´´
Ein Lächeln blickt sie an und eine Umarmung.
Dann küsst er sie sanft auf dem Kopf und flüsterte ihr ins Ohr :
´´Ja ich will ´´
Fortsetzung folgt…