Es war ein lang ersehnter und teurer Urlaub.

Im besten Alter gönnt man sich halt die besten Sachen.

Das Geld war da, die Ehe schon lange geschlossen, die Koffer gepackt und die Vorfreude auf die mediterrane Sonne Andalusiens da.

Ja, sie habe alles.

Ja, sie lebe das perfekte Leben.

Aber nein, sie war unglücklich.

Der Sex war ein anstrengender Akt des Geben und Nehmens in dieser Beziehung und der Versuch mit viel Geld das Maximum an dessen zu gewinnen , was schön längst verloren sei.

Er siehe nicht mehr gut aus. Die Haare kahl und Licht , der Bauch leicht größer und die Erektion lasse auf sch warten.

Was bringe Paare dazu, sich ewig zu binden ? Oder es zu versuchen ?

War es die Moral, der Anstand oder doch nur etwas, was man halt tun sollte.

Das wisse sie schon lange nicht mehr…

Im Restaurant

Jetzt saß sie mit ihm in diesem Lokal am Strande des Mittelmeeres.

Sie war schön. Durch und durch.

Ihr Haar lang, golden glänzend, ihre Augen so blau wie das Meer und ihr Ausschnitt verriet mehr als sie es wollte.

Gerade kam der Kellner und nahm ihre Bestellung auf.

Wie so oft, entschied sie sich für ein leichtes Fischgericht und er für das große Rumpsteak.

Gerade als sie anfingen schweigsam am Weine zu nippen, nippte ein anderer Mann ihre Aufmerksamkeit.

Sie sah ihn kurz aus dem Augenwinkel. Sein langes dunkles Haar, das offene Hemd, Leichtigkeit die nur ein Spanier versprühen möge und doch etwas ganz Interessantes an sich.

Man sage ja oft, die südländischen Männer begehren die nordischen Schönheiten und wissen um ihre Gunst zu buhlen.

Aber war es dieser Mann auch ?

Unsere offenen Gedanken verraten mehr über uns , als wir es zulassen wollen. Dazu gehöre auch das Begehren und Sex.

Jeder weiß es , keiner gebe es zu. 

In unserer Fantasie leben wir ein aufregendes Leben, zu der wir nicht mutig genug seien.

War sie auch so eine Frau ? Eine Frau der Bigotterie und des stetigen Ergrauens ?

Nein, sie wolle mehr. Aber nur wie ?

Gerade fing ihr Mann sich über die schlechten Kartoffeln aufzuregen, da platzte es aus ihr heraus:

´´Klaus, ich kann nicht mehr… ´´

Verdutzt schaut der Mann sie an und rollte mit den Augen:

´´Ist dein Fisch nicht gut ? Ich kann mich für dich gerne beschweren und dir was anderes bestellen. ´´

Wie kann ein Mann nur so blind sein dachte sie sich und rollte selbst mit den Augen:

´´Ich gehe jetzt … ´´

Sie stand auf, schmiss das Besteck auf den Teller, zog die Aufmerksamkeit aller Gäste auf sich und ging.

Gerade als Klaus sich zu ihr eilen wollte, warf sie sein Arm weg und schrie:

´´ Klaus , ich kann nicht mehr. Ich möchte jetzt allein sein. Solltest du mich noch aufrichtig lieben, dann lass mich gehen.´´

Der Abend dämmert

Das Herz hämmert 

Wo sei die Liebe geblieben 

Wo der Verstand sich möge erliegen 

Eine Frau möchte 

Doch nur ein echter Mann erachte 

Leidenschaft ungewisse Wege kenne 

Und nur ein Liebster den richtigen Namen zu nenne 

Betrachtet werden und geliebt werden 

Möge im Leben mehr sein, als die Lust zu beerden 

In dieser spanischen Nacht zog sie allein hinaus 

Möge das Glücke sie verfolgen und lasse alles Missgunst raus 

In dieser Nacht ging sie ihr eigenen Weg 

Wohin dieser führe, nur an ihrem Schicksal läg