Der Kleriker erteilt der jungen Frau die Erlösung der Beichte und ihre Wiederkehr in den Schoß der Kirche.

Die junge Frau habe nicht nur vorehelichen Geschlechtsverkehr gehabt, aber dazu noch ihren Freund betrogen.

Der junge Priester mahnte sie zum Gebet und die Einhaltung der heiligen Gebote und das Befolgen der Liebesregeln der katholischen Kirche.

Dankbar küsste die junge Frau den Ring des Priesters, als sie  den Beichtstuhl verließ und machte sich auf in ihren Alltag des irdischen Lebens mit seinen Vorzügen, der dem jungen Geistlichen verwehrt blieb. Ihm blieb nur das Leben im Gemeindehaus und das Hüten der gläubigen Schäfchen seiner Gemeinde in einem kleinen Ort im Norden Polens.

Doch für heute war Feierabend für den Geistlichen und er war froh, sich in sein kleines Zimmer im Gemeindehaus zurückziehen zu können und dort seinen Abendgebet zu sprechen und sich endlich schlafen legen zu können.

In Polen ist das Leben noch immer traditionell verankert in der heiligen römisch-katholischen Kirche. Noch immer war die Kirche in Staat und Gesellschaft tief verwurzelt und gehörte gar zum Selbstbildnis der polnischen Nation. 

Aber auch die manchmal lauten oder stillen Helden des polnischen Lebens leben mit den Reizen einer offenen Gesellschaft- sexuell wie intellektuell. 

Jeden späten Abend passierte es. Passierte das Zurückmelden des menschlichen Körpers und die menschliche Natur. In den Augen des jungen Mannes, schlichen sich teuflische Gedanken in den Kopf des Mannes, samt dem Drang nach dem Dasein einer Frau, ihren Duft riechend und ihr Körper ganz eng an dem seinen.

Mit dem Vaterunser und anderen Gebeten versuchte der Priester diesen Drang nach der Weiblichkeit zu entfliehen und schämte sich für seinen steifen Penis und das Schreien der Hormone nach Sex. Und dann passiert es sehr häufig- Die Selbstbefriedigung und eine schöne nackte Frau vor dem inneren Auge seines Geistes. Und jedes Mal überkam Scham dem jungen Kleriker und er spürte die angebliche Sünde tief in seinem Herzen brennen.

Wie es sich für einen polnischen und katholischen Geistlichen gehört, beichtet er diese Schwächen seines erwachsenen männlichen Körpers und jedes Mal von neu, schwor er sich der Sexualität ab. 

Am nächsten Tag ging der Mann wieder seiner Arbeit nach und begleitet die Katholiken auf den Weg in das himmlische Paradies. Nichts anmerkend in den Gesprächen mit den schönen jungen Frauen, die es in Polen überall gibt, gab der Priester sich als mahnender und begleitender Gefährte der jungen Seele aus. Natürlich glaubte er an Gott. Natürlich nahm er seine klerikale Berufung ernst und natürlich gab er alles, um ein gerechter und frommer Mensch zu sein.

In der modernen Zeit lässt es sich über alles streiten was richtig sein soll und was nicht. Trotzdem sind eben diese Männer, stille Helden des Lebens der Gläubigen. Das Christentum: Eine eigene spirituelle Welt in der Welt, aber für sehr viele Seelen eben die wichtigste Welt überhaupt.