Le salon parisien
Er zieht an seiner Gauleoise, während er dieser Schönheit beim Tanzen zusah.
Eine feine Pariser Gesellschaft. Sie alle waren da. Die intellectuel précipité des französischen künstlerischen Zeitgeistes. Ein Hort der Freiheit. Die Freiheit des Denkens und die Freiheit der Freizügigkeit. Ein Ensemble im Varieté dieses kleinen Lokals inmitten des Herzens Paris.
Sie war wunderschön in ihrem roten Kleid, den schulterlangen goldenen Haaren und ein Blau in den Augen, das seinesgleichen nicht zu finden erschien.
Sie merkte seine Blicke, sein Trachten nach ihr.
Er war ein erfolgreicher und blutjunger Schriftsteller, ein Autor der Moderne wie der alten klassischen Schule des artiste français.
Ein Franzose, ein Gentleman und ein Lebemann. Ein Trinker, ein Dichter, Poet und Lyriker mit Charme vollkommen.
Er sah gut aus. In seinem grauen Anzug, der schmalen Krawatte und eine Eleganz der Bewegung wie eigene Darbietung.
All die Schönheit und Muse Frankreichs war in diesem Manne vereint. Eine Gattung, die oft dem klassischen Deutschen zu überlegen schien.
Beide wussten um die Intention des Anderen. Beide um die Fantasie und die Aussicht, diese real werden zu lassen.
Dann kam dieser Moment. Sie zog sich ihren teuren Pelzmantel an und verließ das Varieté in den prachtvollen Garten. Rosen und Lavendel reihten sich in dieser lauen Frühlingsluft, die zu einer kleinen Romanze mit einer gemeinsamen Zigarette einlud.
Er folgte ihr langsam hinaus in diese milde Luft. Nun standen Beide einen kurzen Moment draußen, zündeten sich eine Zigarette an, ehe sie sich ansahen.
Von Gesicht zu Gesicht. Vom Körper zu Körper. Von der Leidenschaft bis zum Begehren.
´´Bo soire, mademoiselle. Mein Name ist Frederic. Sie tanzen wundervoll in ihrem bildhübschen Kleid. Gerne würde ich eine Weile mit ihnen verweilen. ´´
Die Frau entgegnete seinem Blick und zwinkerte kurz mit der Wimper, Sie sprach nicht, nur langsam bewegte sie sich ehe sie ihm ins Ohr flüsterte:
´´Ich liebe Männer mit Anspruch. Ich bin diesen Anspruch wert. Schreib mir ein Gedicht und ich lasse dich in meine Welt ein. ´´
Frederic lächelte, nahm ihre Hand und sprach langsam aber bestimmt zu ihr:
Die Schönheit einer Frau
Nur bemessen in des Augen eines Mannes
Zu spüren in des Windes Lau
Nach dem er sich sehnlichst sann
Ihr mehr zu geben als ein Gefühl
Aber sie im Herzen zu schließen
Und nie wieder in den Armen in des Kälte entlassen
Nur ein Blick reiche nicht
Aber dieser alles bedeute in dieser Nacht
Dafür zu tun mit aller Macht
Die Frau horchte diesen Worten und lachte kurz auf.
´´Ich weiß wer du bist Frederic. Nur ein Schriftsteller, der mehr von sich hält , als es ihm recht wäre. Du willst eine Rose in der Wüste finden ? Dann folge mir.´´
Sie nahm ihm bei der Hand und sie verließen den Garten in Richtung einer kleinen Gasse. Schweigsam und Hand in Hand schritten sie diese ruhige Gasse hindurch, ehe sie das Promenadenufer der Seine erreichten.
Zu Blicke des spiegelns der Pariser Lichter im Schatten des dunklen Wassers, standen sie dort vor der Seine und atmeten die kühler werdende Luft des freien Frankreichs ein.
Dann wandte sie sich ihm wieder zu:
´´Du willst mich lieben ? Dann tue es hier. Du willst mich küssen? Dann tue es jetzt . Nimm mich mit wohin du willst, aber offenbare mir dein Herz hier, genau hier. Inmitten der schönsten Seite der Stadt, die eine Herberge sei, für das schönste in einem Menschen.
Du willst schreiben ? Dann schreibe über diesen Moment. Schreibe ein Buch für mich und ich lasse dich in mein Leben.Zeig mir was Schriftsteller noch heute zu bedeuten vermögen. Zeig dass du nicht nur schreiben aber auch lieben kannst wie ein echter Mann. Denn darum geht es doch ? Das Herz einer Frau einschließen, mit dem was ein Manne am besten könne ? Dann liebe mich so, wie du Frankreich liebst. ´´
Frederic schaute sie nochmal eindringlich an und nickte ihr zu:
´´Ich tue es. Für dich… ´´
Dann umarmte er sie zärtlich und sie blickten auf die gespiegelten Lichter der Pariser Nachtlebens.
Es war nur eine Nacht. Aber eine Nacht in Paris…