Unter Trunkbolden saß sie in der engen Stube im verqualmten Raum von Zigaretten.

Es war Heiligabend.

Die stille und doch laute Nacht.

Sie hat sich ihn ausgesucht. Ihren Liebhaber und jetzigen Ehemann.

Sie waren nicht alleine im Raum. Diverse Bekanntschaften ihres Mannes verweilten zusammen zu dieser Weihnacht, der nicht dem Segen des Christkindes galt, aber dem billigen Wodka auf dem Tische.

Nichts war von der Wärme dieser heiligen Nacht zu spüren, vielmehr das Rauslassen der schlechten Stimmung inmitten des frustrierten Daseins. 

Die Flasche Wodka wurde rumgereicht und billiger Tabak zu Zigaretten gestopft. Sie war noch blutjung mit ihren erst 28 Jahren.

Ihr Ehemann war deutlich älter, aber minder der Reife eines erwachsenen Mannes.

Sie hasste ihn und hasste diese Weihnacht.

Sie hasste die Unsitte und sehnte sich nach mehr Wärme, Geborgenheit und Respekt. Auch wenn sie diesen Respekt in ihrem Leben selten erfuhr.

Doch Weihnachten ist eine Zeit, die die meisten Menschen tief bewegte und sie in tiefe Nostalgie versetzte, ähnlich dem Kitsch von Hollywood-Spielfilmen. 

Gerade als der nächste Shot zu einem zu viel wurde, gebar sie auf. Sie stand auf und verließ wortlos den Raum. 

Doch die Männer machten keine Anstalten sie aufzuhalten und reichten lieber die Flasche um sich herum.

Tiefe eisige Luft rinn durch ihre Lungen.

Schneeweiß und dunkel die Straße, die sie entlang lief. 

Eine kleine Träne kullerte ihrer zarten Wange herunter und sie wusste nicht, wohin mit sich selbst.

Gerade als sie fast aufgab und zurückkehren wollte, begegnete ihr eine große Gestalt. Sie misstraute dieser Gestalt und versucht diesen zu umgehen, ehe die Gestalt ihr den Weg blockierte und bedrohlich näher heran trat.

Gerade als der Schrecken sie übermannt, sprach diese Gestalt im ruhigen aber bestimmten Ton zu ihr:

´´Fürchte dich nicht der Dunkelheit, denn diese wird alle Menschen überfallen, ehe sie in die ewige Ruhe einkehren.

Fürchte dich nicht, denn ich will dir keinen Unrecht antun.

Ich bin hier, um dich zu segnen und dich zu beseelen in dieser stillen Nacht unseres höchsten Herren. „

Die Frau wirkte auf diese Worte wie versteinert, ehe sie den Mut fasste um zu antworten:

´´Wer bist du und was verlangst du von mir ? ´´

Die Gestalt enthüllte sein Gesicht und ein strahlendes weißes Licht strahlte aus seinen hellen Augen:

´´Ich bin weder Lebendig noch ein Geist der Ewigkeit. Die einzige Mission, der ich folge ist das Bekehren von einsamen Seelen zu dieser heiligen Nacht. Ich werde dir den Weg weisen, doch ob du ihn gehen wirst, ist deine alleinige Entscheidung.´´

Die Frau misstraute noch immer dieser unbekannten Gestalt, ehe ihr Herz zu pochen begann und sie verstand, um dessen Intention.

´´Ich gebe dir die Wahl. Flüchte oder bleibe. Säe ein Licht oder flieh vor dem Schatten. Es ist deine Entscheidung…´´

Mehr bedarf es nicht der Worte und diese Gestalt verschwand plötzlich.

Nun war die junge Frau alleine, aber nicht der neuen Weisheit beraubt.

Sie kehrte zur Stube der Trunkbolden zurück, zerbrach den Wodka, zündete eine Kerze an und sprach ein Gebet. 

Die Männer wunderten um diese Tat und noch bevor Wut um die zerbrochen Flasche entflamm, erreichte auch ihr Licht die Herzen der Männer. 

Die Versammelten sahen einander in die Augen und kehrten um, bekehrten sich und Liebe wisch den letzten Frust weg.

Es war Weihnachten. Jetzt auch im Herzen…