Nun saß sie wieder hier, bei ihnen

Sie waren sogenannte Freunde, oder junge Menschen, die ihre Aufmerksamkeit verdienen

In diesem kleinen Polo, fuhren sie den bekannten Weg in eine Straße die unbekannt werden sollte

Sie fuhr nur mit, weil er es wollte, wie so oft

Eingefercht in der hinteren Reihe, sollte diese Fahrt ihre Weihe werden, ob sie sich selbst noch verstehe oder ihr eigenes Ich schon vermag beerden

Zu Klängen von Gangstas Paradise oder schlechtem Deutschrap die nur die Stärke der Straßen kennen und Härte den Willen nennen, war sie ein Opfer dieser männlichen Welt , in der der Ruf alles sei und dabei nie seien ganz frei

Sie schaut ihn an

Sie sah ihn heranwachsen

Sie erkenne ihn nicht mehr wieder

Sie sehe ihn nicht mehr, manchmal schon zuwider

Er rede nur noch über das viele Geld, die neuen Autos, Dinge die einen jungen Mann zu sehr bestimmen sollten und in die Irre führen mag , jeden Tag

Ob sie ihn noch liebe ?

Oder weiter ihr Herz ihm liehe ?

Natürlich waren seine Kumpels mit dabei

Ein Gehege von Alphatieren , die sich gegenseitig zum Fraß vorwarfen und Gnade eine Schwäche sei, denn Schwach sein dürfe man nicht, das rücke dem Gangstar-Image ins schlechte Licht

Sie hat das schon früher bemerkt

Als sie anfingen miteinander zu schlafen , spürte sie noch seine innerliche Zuneigung und den Respekt

Doch jetzt verlor er jeden Mut seine wahren Gefühle zu zeigen, das Gute verschwand, er wurde ihr immer mehr Suspekt

Warum sie bei ihm blieb ?

Wozu sie noch immer schwieg ?

Sie kannte keine andere Welt mehr, kannte nicht die Möglichkeit einer Flucht, es war nun mal die Furcht alleine zu werden

So saß sie wieder in diesem kleinen Polo und schaute den jungen Männern dabei zu, wie sie Gangstar spielten und sich etwas vormachten