Ostpreußen im Winter 1944.
In der kleinen Ortschaft Landsberg in der masurischen Seenplatte geht die Angst um.
Die Angst vor der sich nähernden roten Armee und deren Vergeltung.
Lange verbot die Wehrmacht die Menschen in Ostpreußen zu evakuieren. Sie sollten als menschliche Schutzschilde dienen, sich dem Volkssturm anschließen und bis zur letzten Patrone das deutsche Reich vor den Russen schützen. So das aberwitzige Kalkül des großen Führers und sein Realitätsverlust.
Erst als das komplette Chaos an der deutschen Ostgrenze herrschte, war jeder sich selbst überlassen. Dabei vor allem Frauen und Kinder. Und genau die Frauen sollten eine lästige Last des Krieges tragen: Die Freigabe zum Abschuss den Soldaten egal ob deutsch, russisch oder sonstige Nationalitäten. Im Krieg herrschen andere Regeln, die der Gewalt mit der Waffe und der menschliche Hass unter den Flaggen ihrer Vaterländer. Frauen die nicht rechtzeitig vor dieser Gewalt fliehen konnten wurden vergewaltigt, verschleppt und versklavt.
Sie dienten den Trieben der Männer, die sich an ihnen vergingen. Es war ja nunmal Krieg und da passiert sowas halt. Der Krieg ist die beste Ausrede für Gewalt, Tod und Vergewaltigung. Es herrschen halt andere Umstände.
Ich möchte diesen Aspekt aber anders denken und betrachten. Des Menschen Körper sind gleich wie ihre Gliedmaßen und Anatomie. Einzig Sprache, Kultur und Hautfarbe können verschieden sein. Ich bin der festen Überzeugung jeder Mensch besitzt ein Stück weit eine gewisse Moral und Ethik. Dazu zählt auch die moderne Überzeugung der Gewaltlosigkeit. Herrscht aber Krieg geltet diese moderne Philosophie nicht mehr, da es um das nackte Überleben geht. Der Versuch nicht zu sterben und dafür gewillt sein zu töten, um sich selbst zu schützen. Dieser psychische Ausnahmezustand lässt aber auch die Urtriebe und Bedürfnisse der Menschen wie bei einem wildem Tier freien Lauf setzen. Deshalb bin ich der Meinung der Krieg ist das letzte Fossil der Steinzeit, welches sich bis heute wacker hält. Natürlich ist das viele Jahre nach dem Weltkrieg einfach zu sagen, aber ich glaube man sollte das komplette Eigenbewusstsein nicht verlieren bei solch einem Konflikt. Die Genfer Konventionen versuchen jedenfalls dem Krieg ethische Regeln zu setzen, um einen möglichst ´´sauberen Krieg ´´zu bewirken, aber das wird nie der Fall sein. Ist der Mensch dem eigenem Überleben ausgesetzt ist er zu allem fähig und bereit eine Atombombe zu zünden. Hinzufügen möchte ich dass der Krieg nie eine Ausrede für Verbrechen sein darf. Mann kann nicht einem zeitlichen Krisenzustand, wie das der Krieg ist, alles in die Schuhe schieben. Wir leben in der Zeit nach der Aufklärung und genau diese moderne Denkart verbietet uns, das eigene Handeln etwas zuzuschieben was nicht greifbar ist. Wären mehr Menschen mehr dem eigenem Willen, Denken und eigene Meinung gewillt, statt irgendwelcher Ideologien wie Propaganda, würden weniger Menschen bestialische Dinge im Namen etwas Größerem wie Gott oder dem arischen Volkswesen tun.
Doch wie entstehen die Kriege im klassischen Sinne ? Sie werden von der Politik, den Herrschenden ausgerufen, wobei die eigene Armee der verlängerte Arm der Diplomatie ist. So werden Konflikte beglichen egal ob aus religiösen Gründen, territoriale Ansprüchen oder einfach nur Rachegelüste aus vorangegangen Konflikten. Der Krieg ist die politisch legitimierte Aussetzung der Moral. Stehen sich Parteien bewaffnet gegenüber, gelten die zehn Gebote nicht mehr, sondern nur das Gebot der größeren Waffe. Auch sogenannte ´´Friedensmissionen ´´von souveränen Armeen in Drittstaaten gehören zum breiten Begriff des Krieges.
Es geht um die Deutung des Begriffs des Krieges. Herrscht Krieg, herrscht Anarchie. Und wenn Anarchie herrscht, herrscht die Gewalt. Deshalb sollte sich die Menschheit im 21. Jahrhunderts überlegen, wie solche ´´Kriege´´zu vermeiden seien. Dafür gibt es nicht die perfekte Lösung, aber vielleicht würde es helfen die Denkkultur und Auffassung von Begriffen neu zu denken.
Weg von der antiken Auffassung des ´´sauberen Kriegs ´´hin zur Auffassung, dass eben Krieg das Scheitern der Politik, des Vernunftes und letzlich das Scheitern der intellektuellen Fähigkeit eines Staates und dessen Regierung sind.