Sie gehen gemeinsam die Straße runter.
Sie teilen sich den gemeinsamen Weg und die gemeinsame Zigarette.
Sie teilen die selbe Gefühle und die selbe Sehnsucht.
Doch es ist nur ein kurzer gemeinsamer Moment.
Ein Moment ihrer Gesellschaft und das Atmen der selben Luft.
Sie lernten sich kennen in einer kleinen Feier, in einer kleinen Runde aus fremden Menschen.
Zuerst waren sie sich fremd, doch es solle nicht lange dauern, bis aus ihrer Fremdheit Vertrauen und Zuneigung entstand.
Dem Alkohol geschuldet, kamen sich die Frau und der Mann näher.
Beide sehnten sich nach des Anderen. Das Kennen lernen des Anderen. Das Verlangen nach des nächsten Körpers.
Bald war diese kleine Feier vorbei und gemeinsam schritten sie hinaus in die kühle Nachtluft, getragen von der Wärme ihres Körpers und das schnelle Schlagen des Herzens.
Sie teilten sich den selben Weg nach Hause zurück und tief in ihren Köpfen, dachten beide die selben Gedanken.
Der Weg möge doch nicht an der eigenen Haustür enden, sondern mehr eine gemeinsame Tür öffnen, durch die Beide gemeinsam schritten würden.
Er sieht sie aus dem Augenwinkel an, sieht ihren wunderschönen weiblichen Körper, ihre Lippen und riecht ihr Parfum.
Sie spürt sein Verlangen nach ihr, sie spürt seine Zuneigung und sein innigster Wunsch, mit ihr ein Bett zu teilen.
Es ist alles vorhanden, um aus Einsamkeit Zweisamkeit zu machen
Alles wäre Bereit, beide Menschen zu vereinen und vielleicht sogar eine gemeinsame Zukunft zu finden.
Sie gehen schweigsam die Straße runter und sie wartet. Wartet darauf von ihm angesprochen zu werden, ihr seine Gefühle zu gestehen.
Er geht neben seiner Traumfrau, doch er schweigt. Auch er führt einen inneren Kampf mit sich selbst, auf der Suche nach eben dem Mut, sie zu erobern, ihr alles offen zu sagen, seine Zuneigung zu bekunden. Doch beide zögern. Aus dem Zögern folgt die Schweigsamkeit und aus der Schweigsamkeit schließlich das Ende dieser Liason. Beide sind am Ende des Weges.
Nun steht sie vor ihrer Haustür, kramt ihren Schlüssel aus der Tasche, und während sie das Schloss öffnet, fragt sie sich ob das denn schon alles wäre. Vorbei, weil er nicht den Mut hat oder weil sie zu Stolz sei, um ihn rein zu bitten.
Der Mann sieht seine Chance auf diese eine Frau immer mehr dahinschwinden und der Mut verlässt ihn immer mehr, während das Adrenalin in ihm steigt, etwas zu unternehmen.
Die Haustür ist nun offen, da dreht sich die Frau um und verabschiedet sich von ihm.
Sie sagt, es sei ein schöner Abend gewesen, doch nun sei sie müde und gehe jetzt ins Bett.
Der Mann steht ihr Gegenüber und nun kam der entscheidende Moment.
Der Moment des Mutes oder der Angst, seine Gefühle wie Karten auf den Tisch zu legen.
Und es passiert…
…nichts.
Leise verabschiedet sich der Mann, wünscht ihr eine gute Nacht, dreht sich um und trat jetzt seinen Heimweg an.
Wie schade doch dieser beide Menschen wegen.
Wie schade, waren ihre Gedanken nun. Wie schade dass dieser Mann nicht den Mut hatte, ihr Herz zu gewinnen. Wie Schade um die Schwäche der Menschen, ihre Zuneigung zu zeigen.
Er geht einsam nach Hause und kurz vor der Haustür überkam es ihn.
Er gab sich selbst eine Ohrfeige und stritt mit sich selbst. Solle diese Frau wirklich wieder aus seinem Leben verschwinden? Nicht den Mut zu haben, des eigenen Glückes zu schmieden ?
Es war jetzt der Wendepunkt.
Der Moment, als die Angst wich und von Mut wie Leidenschaft ersetzt wurde.
Erneut kochte das Adrenalin in ihm, er drehte sich um und lief wörtlich den Weg zurück.
Er rannte als sei es der letzte Moment im Leben.
Schließlich stand er vor ihrer Haustür und klingelte.
Es war kein gewöhnliches Klingeln, mehr ein Glockenschlag des Glücks und das Verheißen der Hoffnung um diese Frau.
Die Tür öffnete sie sich und da stand sie vor ihm.
Unbekleidet.
Ein Lächeln entwich ihren Mund und das war der Moment, als der Mann nun auf sie zuging und sie leidenschaftlich küsste.
Erneut schloss die Tür sich, doch diesmal für Beide.
Diese Nacht sollen sie zusammen verbringen und nun liegt es in ihrer Hand, was aus der Leidenschaft wird. Ob aus Leidenschaft Liebe gedeiht und Früchte tragen wird.
Der erste Schritt ist getan. Der Mut brachte beide zusammen und wird sie vielleicht nie wieder trennen. Sofern sie den Mut aufbringen werden.